Was ist Nachhaltige Chemie?
Für die Umsetzung einer Nachhaltigen Chemie (engl.: Sustainable/Green Chemistry) gibt es verschiedene Ansätze. Ein bekanntes Beispiel sind die zwölf Prinzipien für eine „green chemistry” nach Anastas und Warner (siehe Literatur) aus dem Jahre 1998. Auf Europäischer Ebene bringen die zwölfö Leitgedanken zum Stand der besten verfügbaren Technik im Anhang IV der Richtlinie zur Integrierten Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzungen (IVU-Richtlinie) den Anspruch an eine nachhaltige Produktion und damit auch an die Chemiebranche zum Ausdruck. Die zwölf Leitkriterien der IVU-Richtlinie (96/61/EG):
- Einsatz abfallarmer Technik,
- Einsatz weniger gefährlicher Stoffe,
- Förderung der Rückgewinnung und Wiederverwertung der bei den einzelnen Verfahren erzeugten und verwendeten Stoffe und gegebenenfalls der Abfälle,
- vergleichbare Verfahren, Vorrichtungen und Betriebsmethoden, die mit Erfolg im industriellen Maßstab erprobt wurden,
- Fortschritte in der Technik und in den wissenschaftlichen Erkenntnissen,
- Art, Auswirkungen und Menge der jeweiligen Emissionen,
- Zeitpunkte der Inbetriebnahme der neuen oder der bestehenden Anlagen,
- für die Einführung einer besseren verfügbaren Technik erforderliche Zeit,
- Verbrauch an Rohstoffen und Art der bei den einzelnen Verfahren verwendeten Rohstoffe (einschließlich Wasser) sowie Energieeffizienz,
- die Notwendigkeit, die Gesamtwirkung der Emissionen und die Gefahren für die Umwelt so weit wie möglich zu vermeiden oder zu verringern,
- die Notwendigkeit, Unfällen vorzubeugen und deren Folgen für die Umwelt zu verringern,
- die von der Kommission gemäß Artikel 16 Absatz 2 oder von internationalen Organisationen veröffentlichten Informationen.
Das Umweltbundesamt hat zusammen mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei einem Workshop zur Nachhaltigen Chemie im Jahre 2004 vertiefte Kriterien für eine Nachhaltige Chemie erarbeitet und näher ausgefüllt:
- Qualitative Entwicklung: ungefährliche Stoffe, oder wo dies nicht möglich ist, Stoffe mit geringer Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt einsetzen und ressourcenschonend produzierte und langlebige Produkte herstellen,
- Quantitative Entwicklung: Verbrauch von Ressourcen verringern, die möglichst erneuerbar sind; Emissionen oder Einträge von Chemikalien oder Schadstoffe in die Umwelt vermeiden, oder wo dies nicht möglich ist, diese zu verringern; diese Maßnahmen helfen Kosten zu sparen,
- Umfassende Lebenswegbetrachtung: Analyse von Rohstoffgewinnung, Herstellung, Weiterverarbeitung, Anwendung und Entsorgung von Chemikalien und Produkten, um den Ressourcen- und Energieverbrauch zu senken und gefährliche Stoffe zu vermeiden,
- Aktion statt Reaktion: Bereits im Vorfeld vermeiden, dass Chemikalien während ihres Lebenswegs Umwelt und menschliche Gesundheit gefährden und die Umwelt als Quelle und Senke überbeanspruchen; Schadenskosten und damit wirtschaftliche Risiken der Unternehmen und Sanierungskosten für den Staat vermeiden,
- Wirtschaftliche Innovation: Nachhaltigere Chemikalien, Produkte und Produktionsweisen schaffen Vertrauen bei industriellen Anwendern und privaten Konsumenten und erschließen damit Wettbewerbsvorteile.
Gefährliche Chemikalien vermeiden – ungefährliche Chemikalien entwickeln
Ein Schritt zu mehr Sicherheit sind Chemikalien mit weniger gefährlichen Eigenschaften, die mit weniger Risikominderungsmaßnahmen gehandhabt werden können. Chemikalien stellen kein Risiko mehr dar, sobald die Grundregeln des sicheren Umgangs eingehalten werden.
Besonders gefährliche Stoffe müssen in der Anwendung eingeschränkt oder sogar verboten werden. Dies sind zum Beispiel kanzerogene, mutagene oder reproduktionstoxische Stoffe (CMR-Stoffe), oder solche Stoffe, die für die Umwelt besonders kritisch, weil sie langlebig (persistent) und anreicherungsfähig (bioakkumulierend) sind (die PBT-Stoffe).
Aus Sicht des Umweltschutzes dürfen nachhaltige Chemikalien keine kurz- oder langfristigen Probleme verursachen, nachdem sie in die Umwelt freigesetzt wurden. Für die Umwelt bedeutet Nachhaltigkeit von Chemikalien, dass sie nicht persistent sind, sich nicht über größere Entfernungen ausbreiten (short range chemicals) und keine irreversiblen Wirkungen haben.
Chemikalien gelten als nachhaltig, wenn sie keine gefährlichen Eigenschaften aufweisen. Das bedeutet, dass sie weder bekannte Schadwirkungen haben, noch so lange in der Umwelt verbleiben, dass bisher unbekannte schädliche Wirkungen zu einem Problem werden können.
Eine nachhaltige Chemikalie wird nicht nur durch die stofflichen Eigenschaften charakterisiert. Auch die Bedingungen, unter denen die Stoffe hergestellt, verarbeitet und angewendet werden, müssen für den gesamten Lebenszyklus bewertet werden. Dazu gehört der spezifische Ressourcenbedarf (in Bezug auf Energie, Roh- und Hilfsstoffe), die Ausbeute bei der Herstellung, Emissionen in Luft, Wasser und Boden, sowie Abwasser- und Abfallmengen.
Besonders gefährliche Stoffe müssen in der Anwendung eingeschränkt oder sogar verboten werden. Dies sind zum Beispiel kanzerogene, mutagene oder reproduktionstoxische Stoffe (CMR-Stoffe), oder solche Stoffe, die für die Umwelt besonders kritisch, weil sie langlebig (persistent) und anreicherungsfähig (bioakkumulierend) sind (die PBT-Stoffe).
Aus Sicht des Umweltschutzes dürfen nachhaltige Chemikalien keine kurz- oder langfristigen Probleme verursachen, nachdem sie in die Umwelt freigesetzt wurden. Für die Umwelt bedeutet Nachhaltigkeit von Chemikalien, dass sie nicht persistent sind, sich nicht über größere Entfernungen ausbreiten (short range chemicals) und keine irreversiblen Wirkungen haben.
Chemikalien gelten als nachhaltig, wenn sie keine gefährlichen Eigenschaften aufweisen. Das bedeutet, dass sie weder bekannte Schadwirkungen haben, noch so lange in der Umwelt verbleiben, dass bisher unbekannte schädliche Wirkungen zu einem Problem werden können.
Eine nachhaltige Chemikalie wird nicht nur durch die stofflichen Eigenschaften charakterisiert. Auch die Bedingungen, unter denen die Stoffe hergestellt, verarbeitet und angewendet werden, müssen für den gesamten Lebenszyklus bewertet werden. Dazu gehört der spezifische Ressourcenbedarf (in Bezug auf Energie, Roh- und Hilfsstoffe), die Ausbeute bei der Herstellung, Emissionen in Luft, Wasser und Boden, sowie Abwasser- und Abfallmengen.
Warum befasst sich das Umweltbundesamt mit Nachhaltiger Chemie?
Ziel des Umweltbundesamtes ist es, negative Wirkungen der chemischen Industrie und der nachgeschalteten Verarbeitung und Anwendung von Chemikalien auf Mensch und Umwelt vermeiden zu helfen. Soweit Produkte und Verfahren weniger Ressourcen verbrauchen, entspricht dies Entlastungen für die Umwelt und gleichzeitig Kostenersparnissen für die Unternehmen.
Nachhaltige Chemie ist aus Sicht des Umweltbundesamtes ein wichtiger Beitrag zu einer umweltgerechten Innovationspolitik, die gleichzeitig Umwelt und Gesundheit schützt. Das Umweltbundesamt bietet an, Forum für Akteure zu sein, um Ideen und Ansätze für eine Nachhaltige Chemie auszutauschen, Gestaltungsansätze zu entwickeln und ein gemeinsames Verständnis über Ziele zu erzeugen.
Nachhaltige Chemie ist aus Sicht des Umweltbundesamtes ein wichtiger Beitrag zu einer umweltgerechten Innovationspolitik, die gleichzeitig Umwelt und Gesundheit schützt. Das Umweltbundesamt bietet an, Forum für Akteure zu sein, um Ideen und Ansätze für eine Nachhaltige Chemie auszutauschen, Gestaltungsansätze zu entwickeln und ein gemeinsames Verständnis über Ziele zu erzeugen.
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